Jasmin Schmid

Seniorenausflug vom 31. Mai und 1. Juni 2023

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Der traditionelle Seniorenausflug unserer Kirchgemeinde war dieses Jahr ausgesprochen gut besucht: an zwei Tagen liessen sich insgesamt 127 Reisehungrige vom Apfelcar verwöhnen.
Am Mittwoch waren mit Daniel und Oliver gleich zwei Chauffeure im Einsatz, und am Donnerstag testete Daniel den neuen doppelstöckigen Apfelcar ein erstes Mal mit einer Seniorengruppe. Der Test ist gelungen. Die vielen lachenden Menschen, die sich jeweils am Morgen beim Einstieg in Eschlikon und Münchwilen trafen, kehrten am Abend ebenso fröhlich und zufrieden wieder heim.
Zuerst ging die Fahrt auf die Autobahn bis Uzwil und von da an auf Nebenstrassen nach Bregenz. Oliver meinte, weil Daniel ein leidenschaftlicher Velofahrer sei, suche er sich halt auch für die Carfahrten gerne da und dort „Velowege“ aus. Uns machte es nichts aus. Wir genossen die Querfeldeinfahrt, denn da war die Aussicht viel interessanter als auf der Autobahn. So ging es durch Hauptwil, vorbei an Hühnerhöfen, blühenden Holundern, wunderschönen Riegelbau-Häusern, Obstanlagen und sogar einem ehemaligen Schloss. Bald konnten wir einen ersten schönen Blick auf den Bodensee erhaschen. Wir überquerten eine Eisenbahnbrücke, an deren Ende es dann steil – wirklich steil – bergab ging; die Chauffeure durften ihr ganzes Können demonstrieren. Wer auf der Fahrt nicht nur die Augen, sondern auch die Ohren offenhielt, hörte ab und zu Bemerkungen wie „das war aber knapp“ oder „da überholt man doch nicht“ (damit waren vor allem Motorradfahrer gemeint!) und natürlich jede Menge begeisterte Kommentare zur Umgebung. Der Chauffeur machte uns immer wieder auf Besonderheiten aufmerksam, was wir sehr schätzten. So brachte ein Hausspruch mit den Worten „Liebe deinen Nachbarn“ viele zum Schmunzeln.
In Rorschach machten wir den ersten Halt, beim „Weissen Rössli“ direkt am See. Wie tat es gut, einmal aufzustehen, die Glieder zu strecken und die frische Luft vom See einzuatmen! Nach dreiviertel Stunden nahmen wir, gestärkt von Kaffee, Tee und Gipfeli und erleichtert durch den Gang zur Toilette den nächsten Streckenabschnitt unter die Räder. Kurz nach dem Grenzübertritt ging es bergauf, auf die Panorama Strasse. Das Ziel: Der Gasthof Ochsen auf dem Sulzberg mit seiner grossen Aussichts-Terrasse und der noch grösseren Aussicht. Trotzdem waren wir froh, dass wir drinnen im Restaurant essen konnten. Auf der Terrasse blies nämlich ein starker, kühler Wind. Unser Menu: Suppe mit so langen Flädli drin, dass wir diese fast wie Spaghetti essen oder schneiden mussten, Spätzle, Rotkraut, gespickter Rindsbraten und zum Dessert Apfelstrudel mit Vanillesauce. Wer mochte und gut genug zu Fuss war, machte sich nach dem Essen auf einen kurzen Spazierganz bergab zum Car. Die anderen wurden vor dem Restaurant abgeholt.
Das nächste Etappenziel war das Wälderbähnle in Bezau. Die Dampflok befand sich leider gerade in Reparatur. Aber die Diesellok, die sie ersetzte, passte mit Jahrgang 1940 wunderbar zu unserer Gruppe und statt Dampf- und Rauchwolken bedeckten ein paar Regenwolken den Himmel. Am Mittwoch entleerten sie sich ausgerechnet beim Umsteigen über Bezau. So mussten Daniel und Oliver die Äpfel unter ihrem Schirm verteilen. Der Regen aber war nicht von langer Dauer, der Weg ins Bähnle auch nicht weit! Als alle einen Sitzplatz gefunden hatten (3. Klasse, Holzbänke, Spurbreite der Geleise 76 cm, also noch schmaler als die Frauenfeld-Wil-Bahn!) begann der Zug zu ruckeln und nahm langsam Fahrt auf. Einige von uns nahmen ihre Äpfel hervor, verspiesen sie und warfen das Kernhaus – wie der Schaffner empfohlen hatte – in weitem Bogen aus dem fahrenden Zug. Diejenigen, die das Vorrecht hatten, im Wälderschenke-Wagen mitzufahren, bekamen derweil allerlei interessante Geschichten zur Restaurierung der Bahnstrecke zu hören. Das Engagement und die Begeisterung der ehrenamtlich für die Bahn Arbeitenden war zu spüren.
Leider war die schöne Fahrt nach 20 Minuten schon vorbei. Aber schliesslich wollten wir ja wieder einmal nach Hause. Nach einer Stunde gab es bei der Bäckerei Motzer in Thal einen letzten Zwischenhalt. Viele nutzten ihn, um als vorgezogenes Nachtessen oder auch nur für den Gluscht noch etwas Feines zu essen. Andere genossen einfach die Aussicht und einige kauften noch ein paar Leckereien oder ein Brot. Dann ging es auf dem schnellsten Weg zurück nach Münchwilen respektive Eschlikon.
Als Begleiterin freue ich mich jetzt noch über die begeisterten Gesichter und die vielen positiven Rückmeldungen: «Das Programm war super.» «Ich haben den Tag genossen.» «Ich komme nächstes Jahr wieder.» «Sag Silvia Krauer herzlich Danke für das Programm. Gell, nächstes Jahr ist sie hoffentlich wieder dabei.» Das hoffe ich auch.

Pfarrer David Lerch und Annemarie Gutknecht, Ressort Öffentlichkeitsarbeit
Bereitgestellt: 05.06.2023      
aktualisiert mit kirchenweb.ch