Jugendliche gestalten Kirche
Unter diesem Motto gibt es im Mai gleich zwei Sonntage, an denen Jugendliche den Gottesdienst gestalten.
Am Muttertag gestalteten Jugendliche der 1. und 2. Sek Münchwilen gemeinsam mit Pfarrerin Susanne Gröger einen besonderen Gottesdienst – voller Leben, Kreativität und Tiefgang. Musikalisch wurde der Gottesdienst von der Gospelgruppe der Kaleo-Kirche bereichert, die mit ihren Liedern zur fröhlich-bewegten Stimmung des Gottesdienstes beitrug.
Das Thema des Gottesdienstes lautete „Strasse zur Liebe“ – und wurde durch ein selbst entwickeltes Theaterstück anschaulich dargestellt. Dieses hatte im Vorfeld Sozialdiakonin i.A. Karin Appert mit den Jugendlichen gemeinsam erarbeitet und einstudiert. Eine realistisch gestaltete Baustelle mit Absperrbändern, Umleitungsschildern und Helmen bildeten die Kulisse – auch Bauarbeiter durften natürlich nicht fehlen. Im Mittelpunkt stand Nino, der sich in einer fremden Umgebung zurechtfinden muss. Auf seinem Heimweg von der Schule steht er plötzlich vor einer Baustelle. Es gibt kein Durchkommen, weil die ganze Strasse gesperrt werden musste. Ein Umleitungsschild steht da. Statt hilfreicher Worte begegnet ihm zunächst Gleichgültigkeit – doch schließlich findet er jemanden, der ihm nicht nur den Weg zeigt, sondern sogar zum Freund wird.
Die Jugendlichen machten mit ihrem Spiel deutlich, wie herausfordernd Neuanfänge sein können – und wie wichtig Mitgefühl, Offenheit und kleine Gesten der Zuwendung im Alltag sind. Denn «Baustellen» erleben wir alle – nicht nur auf der Strasse, sondern auch im eigenen Leben.
Im Zentrum stand die biblische Erzählung von Ruth und Noomi – eine Geschichte über Verlust, Treue und Neuanfang. Zwei Jugendliche präsentierten die ersten beiden Teile der Geschichte und trugen dabei ihre eigenen Gedanken vor. Besonders berührend war die Verbindung zum Muttertag: Wie Ruth an Noomis Seite bleibt, so stehen auch viele Mütter treu und liebevoll ihren Kindern zu Seite – gerade in schwierigen Zeiten. Die beiden weiteren Teile der Geschichte von Ruth wurden ebenfalls vorgelesen. Die Gedanken dazu erzählte Pfarrerin Susanne Gröger. Sie verdeutlichte: Treue, Mitgefühl und Zusammenhalt sind Wegweiser auf der „Strasse zur Liebe“. Gottes Gegenwart begleitet uns – auch mitten in Baustellen, auf Umwegen oder in scheinbar ausweglosen Situationen.
Fazit: Zusammenhalten, unterstützen, für einander einstehen und Wertschätzung des Anderen auf der «Strasse des Lebens» sind wichtige Wegbegleiter. Und das Vertrauen, dass Gott immer mit dabei ist, auf jeder Baustelle, auf jedem Umweg, jeder scheinbar ausweglosen Situation lässt diesen Weg eine «Strasse zur Liebe» werden.
Ein herzlicher Dank gilt allen Jugendlichen, der Gospelgruppe, allen weiteren Mitwirkenden und der Gemeinde für diesen gelungenen, lebendigen Gottesdienst.